Fisch gilt allgemein als wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Er enthält nicht nur gesundes Eiweiß, sondern auch viele Nährstoffe, die in dieser Menge und Vielfalt weder in Getreide noch in anderen Pflanzen und so auch nicht in Fleisch vorkommen. Dazu zählen Eiweiße, bestimmte ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe und Vitamine – vor allem Jod und Omega-3-Fettsäuren. Daher wird meist für Kinder ebenso wie für Erwachsene empfohlen, mindestens einmal pro Woche Fisch zu essen, vorzugsweise Seefisch.
Doch dem kann man angesichts gefährdeter Fischbestände kaum mehr folgen: Wenn sich alle Menschen auf der Welt daran hielten, wären die Meere in kürzester Zeit leer. Laut der Welt-Naturstiftung WWF gelten 30% der kommerziell genutzten Fischbestände jetzt schon als überfischt. Umstrittene Fangmethoden führen zudem dazu, dass 40% aus Beifang bestehen, also Tieren, die unbeabsichtigt mit gefangen und nicht genutzt werden – unerwünschte Fischarten, Haie, Seevögel, Meeresschildkröten, Delfine und Wale verenden so in den Netzen.
Gleichwohl hat der jährliche Fischkonsum in den letzten 30 Jahren um knapp 30% zugenommen. Etwa die Hälfte der Fische und Meerestiere stammt daher bereits aus Zuchten, sogenannten Aquakulturen. Sie können, anders als Tierhaltung an Land, schneller aufgebaut werden und sind oft weniger streng kontrolliert. Genau deshalb werden sie auch kritisch gesehen, etwa weil hier wie in jeder Massentierhaltung oft Antibiotika eingesetzt werden, weil sie die Umwelt belasten und weil die Beschaffung des Futters zu neuen Problemen führt – z. B. wenn dafür Soja oder gar Futterfische verwendet werden.
1997 wurde der MSC (Marine Stewardship Council) gegründet mit dem Ziel, langfristig die Fischbestände zu sichern und das Ökosystem Meer durch zertifiziertes Fischereimanagement zu erhalten; später auch der ASC (Aquaculture Stewardship Council), der die globalen Standards für verantwortungsvolle Aquakultur verwaltet. Auch andere Label wie Naturland oder das BIO-Siegel der EU tragen zum Schutz der Fischbestände bei. Wer nicht die jeweils aktuellen Kaufempfehlungen nachlesen will, sollte sich beim Einkauf für so zertifizierte Fischereiprodukte entscheiden. Ein totaler Verzicht auf Fisch ist nicht nötig, aber es lohnt sich, lieber etwas weniger und dafür besseren Fisch einzukaufen. Für den Jodhaushalt kann man auch Jodsalz nehmen und auch für die Omega-3-Fettsäuren gibt es Alternativen: Leinöl oder Hanföl etwa, die beide sogar einen höheren Anteil daran aufweisen als z. B. Lachs. Die Meere werden es Ihnen danken!
Tipp
Die aktuelle Liste der WWF finden Sie im Internet.