Bitter in den Frühling
Die Winterzeit führt leicht zu einer schleichenden Gewöhnung an eine eher ungesunde Ernährung – daher ist es jetzt Zeit, sich wieder um das Gleichgewicht des Stoffwechsels zu kümmern und den Start in einen leichten Frühling anzugehen.
Leichtes Essen
Nun heißt es, wieder zu einer fettarmen Ernährung mit weniger Eiweiß zurückzukehren: Selbst bei großzügiger Rechnung liegen die empfohlenen Tagesmengen für Fett bei ca. 65 Gramm für Erwachsene (ca. 50 g. für Sechsjährige), für Eiweiß bei ca. 70 Gramm (ca. 55 g für Sechsjährige) – das ist viel schneller erreicht, als man denkt, denn es zählen alle über den Tag verzehrten Lebensmittel dazu, die Fett bzw. Eiweiß enthalten. Dafür sollte wieder mehr Obst und Gemüse auf den Speiseplan und dazu muss genug getrunken werden – am besten einfach nur Wasser.
Regeln
Den meisten Menschen helfen Regeln dabei, sich beim Essen zu disziplinieren, und viele davon sind nicht schwer einzuhalten. Das beginnt damit, sich auf zwei bis drei Mahlzeiten am Tag zu beschränken – kleine Snacks zwischendurch sind nicht so gut, wie man lange meinte, die weihnachtlichen Naschereien zwischendurch sowieso nicht. Regelmäßige vegetarische Tage bieten eine weitere einfache Möglichkeit zur Stoffwechselentlastung, auch die Einhaltung der Fastenregeln vor Ostern dient seit jeher neben der Selbstdisziplinierung auch der Stoffwechselerholung
Bitterstoffe
Wer die Verdauung zusätzlich noch etwas ankurbeln will, sollte mehr bitter schmeckende Lebensmittel zu sich nehmen. Denn die darin enthaltenen Stoffe, die für den bitteren Geschmack verantwortlich sind – die Bitterstoffe – beschleunigen nicht nur die Verdauung, sondern sie können eine direkte, positive Wirkung auf den Stoffwechsel haben und die Einlagerung von Fett im Körper hemmen. Bitterstoffe reduzieren außerdem auf natürliche Weise den Appetit auf süße Speisen und können so auch gegen Übergewicht helfen.
In der heutigen Ernährung kommen Bitterstoffe allerdings kaum noch vor, denn aus vielen Pflanzen wurden sie ganz oder teilweise herausgezüchtet, um diese besser verkaufen zu können: Chicciree, Endiviensalat, Radicchio, Möhren oder Rosenkohl sind Beispiele dafür. Im Gegenzug werden uns jetzt industriell hergestellte Bitterstoffe als Nahrungsergänzungsmittel mit gesundheitsfördernder Wirkung verkauft …
Wer in seiner Ernährung nicht auf Bitterstoffe verzichten möchte, findet sie in Wildpflanzen, einigen Wurzelgemüsen und Blattsalaten wie Endivie, Chiccoree, Rucola oder Radicchio vor. Zitrusfrüchte enthalten sie, aber auch viele Kohlsorten oder die Getreide Hirse und Amaranth. Auch viele Küchenkräuter kommen in Frage: Koriander, Majoran, Liebstöckel, Rosmarin, Ingwer, Pfeffer, Kerbel und Thymian – um nur einige zu nennen. Ein Lebensmittel enthält seine Bitterstoffe noch in besonders großer Menge und ist nebenbei auch noch reich an Vitaminen und Mineralstoffen: die Artischocke.